Zeigt sich CBG im Drogentest? Fakten und Antworten

Zeigt sich CBG im Drogentest? Fakten und Antworten

Wichtige Punkte auf einen Blick

  • CBG ist ein nicht‑psychoaktives Cannabinoid und kommt in den meisten Cannabis‑Sorten vor.
  • Standard‑Urintests suchen gezielt nach THC‑Metaboliten, nicht nach CBG.
  • Ein Bluttest kann CBG theoretisch nachweisen, ist aber in der Praxis selten.
  • Deutsches Betäubungsmittelgesetz unterscheidet nicht zwischen CBG und legalen Hanfprodukten.
  • Um falsche Positivmeldungen zu vermeiden, auf zertifizierte Laboranalysen und niedrige Konzentrationen achten.

Was ist CBG?

Wenn du das Wort CBG (Cannabigerol) hörst, handelt es sich um ein nicht‑psychoaktives Cannabinoid, das in der rohen Cannabispflanze vorkommt. CBG entsteht als Vorstufe zu anderen bekannten Cannabinoiden wie THC und CBD. Sobald die Pflanze reift, wird das meiste CBG zu THC oder CBD umgewandelt, sodass nur in jungen Pflanzen höhere CBG‑Werte zu finden sind.

Im Gegensatz zu THC wirkt CBG also nicht berauschend, hat aber mögliche anti‑entzündliche und neuroprotektive Eigenschaften, die in wissenschaftlichen Studien immer wieder diskutiert werden.

Wie funktionieren Drogentests?

Die meisten arbeitsrechtlichen oder sportlichen Drogentests beruhen auf zwei Grundprinzipien: Immunoassays (schnelle Voruntersuchungen) und Gas‑Chromatographie‑Massenspektrometrie (GC‑MS) als Bestätigungsmethode. Die häufigste Variante ist der Urintest, weil er einfach zu entnehmen ist und THC‑Metaboliten mehrere Tage bis Wochen nachweisbar bleiben.

Ein Bluttest wird eher bei Verkehrskontrollen oder im klinischen Umfeld eingesetzt. Blutspiegel von Cannabinoiden fallen in der Regel schneller ab, sodass das Fenster für einen positiven Befund bei THC nur wenige Stunden beträgt.

Beide Testarten schauen gezielt nach bestimmten Metaboliten - bei THC vor allem nach 11‑N‑Carboxy‑THC. Andere Cannabinoide werden nur dann erfasst, wenn das Labor explizit danach sucht.

Laborszene: Urintest für THC links, GC‑MS‑Gerät erkennt CBG rechts, im grafischen Stil.

Wird CBG von Standard‑Drogentests erfasst?

Die kurze Antwort: Nein, nicht in üblichen Screening‑verfahren. Die meisten Testkits sind auf THC‑Metaboliten kalibriert, weil dort die rechtlichen Grenzwerte festgeschrieben sind. CBG hat einen völlig anderen Stoffwechselweg und erzeugt keine Metaboliten, die von diesen Kits erkannt werden.

Einige hochspezialisierte Labore können CBG mittels GC‑MS oder Liquid‑Chromatographie‑Massenspektrometrie (LC‑MS) nachweisen. Das ist jedoch teuer und wird meist nur in wissenschaftlichen Studien oder bei forensischen Untersuchungen eingesetzt, nicht bei routinemäßigen Arbeitgeber‑ oder Sporttests.

Zusammengefasst: Solange du ein handelsübliches Urintest‑Kit verwendest, bleibt CBG unter dem Radar.

Rechtlicher Rahmen in Deutschland

Das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) listet Cannabis‑Blüten und -Extrakte mit einem THC‑Gehalt von über 0,2% als illegale Betäubungsmittel auf. CBG selbst ist nicht explizit gelistet, weil es nicht psychoaktiv ist und kein eigenständiges Kontrollobjekt darstellt.

Produkte, die ausschließlich CBG enthalten und einen THC‑Gehalt unter 0,2% haben, gelten rechtlich als Hanf‑Nahrungsergänzungsmittel und dürfen verkauft werden, solange sie den Vorgaben des Lebensmittelgesetzes entsprechen.

Allerdings kann ein positiver Befund bei einem Drogentest - selbst wenn er technisch nur THC anzeigt - berufliche Konsequenzen haben. Deshalb ist es wichtig zu wissen, dass ein reiner CBG‑Konsum das Risiko eines positiven Tests praktisch ausschließt, solange die Produktqualität stimmt.

Person prüft CBG‑Öl und Analysezertifikat, Kalender und deutsches Gesetzbuch im Hintergrund.

Praktische Tipps, um falsche Positivmeldungen zu vermeiden

  1. Vertraue nur auf zertifizierte Labortests. Hersteller, die ein Analysezertifikat (COA) bereitstellen, zeigen, dass THC‑Spuren unter 0,2% liegen.
  2. Wähle Produkte aus Vollspektrum‑Hanfsamen, nicht aus Blütenextrakten, da erstere weniger THC‑Kontamination aufweisen.
  3. Stelle sicher, dass du vor einem geplanten Test mindestens 48Stunden keinen CBG‑Öl oder -Kapseln mehr einnimmst - das reduziert mögliche Kreuzkontaminationen im Urin.
  4. Bei Unsicherheit frage den Testanbieter, ob ihr Labor nach CBG sucht. Die meisten werden das verneinen.
  5. Falls du trotzdem einen positiven Befund erhältst, fordere das Labor auf, das Ergebnis mittels GC‑MS zu bestätigen und nach CBG‑Metaboliten zu prüfen.

CBG im Vergleich zu CBD und THC

Nachweisverhalten von CBG, CBD und THC im Drogentest
Substanz Psychoaktiv Standard‑Urintest erfasst? Bluttest erfasst? Rechtliche Einstufung (DE)
CBG Nein Nein (nur bei spez. Labortests) Ja, mit LC‑MS möglich Legal, < 0,2% THC
CBD Nein Nein (Ausnahme: Vollspektrum‑Produkte mit THC‑Spuren) Ja, bei Hochsensitivitätsverfahren Legal, < 0,2% THC
THC Ja Ja (Standard‑Immunoassay) Ja (standardisiert) Illegal über 0,2% THC

Häufig gestellte Fragen

Kann ein Urintest CBG nachweisen?

Ein herkömmlicher Urintest ist auf THC‑Metaboliten ausgerichtet und erkennt CBG nicht. Nur spezielle Labortests mit LC‑MS oder GC‑MS können CBG nachweisen, was in den meisten Arbeits‑ oder Sportkontexten jedoch nicht üblich ist.

Wie lange bleibt CBG im Körper nachweisbar?

CBG wird relativ schnell metabolisiert und hat eine Halbwertszeit von etwa 2‑4Stunden. In Blutproben ist es nach 12‑24Stunden kaum noch nachweisbar, im Urin praktisch nie, weil die üblichen Tests es nicht erfassen.

Muss ich beim Arzt offenlegen, dass ich CBG‑Produkte nutze?

Ja, vor allem wenn du dich einer Blutuntersuchung unterziehen musst. Der Arzt kann dann gezielt nach CBG fragen und mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten berücksichtigen.

Gibt es rechtliche Risiken, wenn CBG in einem Test auftaucht?

Aktuell gibt es keine Gesetze, die CBG selbst unter Strafe stellen. Problematisch wird es nur, wenn das Produkt einen versteckten THC‑Gehalt über 0,2% hat - dann könnte ein positiver THC‑Befund folgen.

Wie erkenne ich ein hochwertiges CBG‑Produkt?

Achte auf ein unabhängiges Analysezertifikat (COA), das THC‑Werte unter 0,2% bestätigt, und prüfe, dass das Labor von einer akkreditierten Einrichtung stammt.