Kann Schokolade dich high machen? Fakten und Mythen

Kann Schokolade dich high machen? Fakten und Mythen

Die Idee, dass Schokolade dich möglicherweise high machen kann, hat sicherlich eine gewisse Faszination. In diesem Artikel wollen wir genau das untersuchen und herausfinden, ob und wie Schokolade diese Wirkung haben könnte.

Die Inhaltsstoffe von Schokolade

Schokolade ist ein komplexes Lebensmittel, das aus vielen verschiedenen Zutaten besteht. Die Hauptkomponente ist Kakaomasse, die aus gerösteten und zu einer dicken Paste verarbeiteten Kakaobohnen besteht. Kakaomasse enthält viele natürliche Substanzen, darunter Theobromin, Koffein und eine Vielzahl von Flavonoiden. Interessanterweise sind es diese Inhaltsstoffe, die Schokolade oft ihre angeblich 'berauschenden' Eigenschaften zuschreiben.

Das Theobromin ist ein ähnliches Molekül wie Koffein und findet sich in hohen Konzentrationen in Kakaobohnen. Es ist bekannt für seine stimulierende Wirkung, obwohl es etwa ein Zehntel so stark ist wie Koffein. Theobromin kann die Stimmung verbessern und den Herzschlag beschleunigen, was vielleicht erklärt, warum viele Menschen sich nach dem Verzehr von Schokolade glücklicher fühlen.

Koffein ist ebenfalls in Schokolade enthalten, wenn auch in viel geringeren Mengen als in Kaffee oder Tee. Es wirkt auf das zentrale Nervensystem und kann das Bewusstsein steigern sowie die Müdigkeit verringern. Die meisten Menschen konsumieren nicht genug Schokolade auf einmal, um eine signifikante koffeininduzierte Wirkung zu spüren, aber in Kombination mit Theobromin kann es spürbare Veränderungen im Körper bewirken.

Flavonoide spielen eine große Rolle für die gesundheitlichen Vorteile von Schokolade. Diese natürlichen Antioxidantien kommen in der Kakaobohne vor und tragen dazu bei, Zellschäden durch freie Radikale zu verhindern. Studien haben gezeigt, dass Flavonoide positive Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit haben können, indem sie den Blutdruck senken und die Durchblutung verbessern. Eine Forschungsstudie von der Harvard University stellte fest:

"Menschen, die regelmäßig dunkle Schokolade konsumieren, haben ein geringeres Risiko für Herzkrankheiten."

Schokolade enthält auch Phenylethylamin (PEA), eine Verbindung, die im Gehirn freigesetzt wird, wenn wir uns verlieben. Es wird oft als 'Schokoladenamphetamin' bezeichnet, weil es eine ähnliche chemische Struktur wie die synthetische Droge Amphetamin hat. PEA erhöht die Konzentration von Endorphinen im Gehirn, was ein Gefühl von Wohlbefinden und Euphorie auslösen kann.

Ein weiterer wichtiger Inhaltsstoff der Schokolade ist das Fett, das hauptsächlich aus Kakaobutter besteht. Kakaobutter ist eine Quelle für gesättigte Fettsäuren, die zwar in großen Mengen gesundheitliche Risiken bergen können, aber auch essenzielle Fettsäuren wie Stearinsäure, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken können. Natürlich sind auch Zucker und Milchbestandteile in vielen Schokoladenprodukten enthalten, besonders in Milchschokolade, die weniger Kakaogehalt hat als dunklere Varianten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Inhaltsstoffe der Schokolade eine komplexe Mischung aus natürlichen Stimulanzien, Antioxidantien und anderen Verbindungen bilden, die eine Vielzahl von Wirkungen auf den menschlichen Körper haben können. Während Theobromin und Koffein leichte stimulierende Eigenschaften besitzen, gibt es keine starken wissenschaftlichen Beweise dafür, dass der Konsum von Schokolade tatsächlich einen Zustand des 'High-Seins' verursachen kann. Dennoch könnten die synergistischen Effekte der verschiedenen Inhaltsstoffe bei manchen Menschen ein Gefühl des Wohlbefindens und der gesteigerten Energie auslösen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse über Rauschzustände

Wenn es um die Frage geht, ob Schokolade einen Rauschzustand hervorrufen kann, sollten wir uns die wissenschaftlichen Untersuchungen genauer ansehen. Eines der wichtigsten Elemente, das häufig diskutiert wird, ist Theobromin. Dieser Stoff ähnelt stark dem Koffein und kommt natürlich in Kakao vor. Theobromin kann anregend wirken und zu einem Gefühl der Wachsamkeit beitragen, was manchen Leuten wie ein leichter Rausch vorkommen mag.

Ein weiterer interessanter Inhaltsstoff ist Anandamid. Anandamid ist ein Endocannabinoid, das auf die gleichen Rezeptoren im Gehirn wirkt wie THC, der aktive Wirkstoff in Cannabis. Das macht Anandamid zu einem spannenden Kandidaten, wenn es um die erforschte berauschende Wirkung von Schokolade geht. Allerdings sind die Mengen von Anandamid in Schokolade zu gering, um eine signifikante Wirkung zu erzielen.

Eine Studie der Universität Michigan hat aufgezeigt, dass Schokolade Phenylethylamin enthält, ein Stoff, der im Gehirn freigesetzt wird, wenn Menschen verliebt sind. Diese anregenden Eigenschaften sorgen für das sogenannte „Schokolade-High“, das aber mehr mit Glücksgefühlen als mit einem richtigen Rauschzustand zu tun hat.

Obwohl es verschiedene Inhaltsstoffe in Schokolade gibt, die anregend wirken können, zeigen wissenschaftliche Beweise, dass sie nicht in ausreichend hohen Dosen vorhanden sind, um die gleiche Art von Rauschzustand wie Cannabis hervorzurufen. Die University of Cambridge hat herausgefunden, dass man Unmengen an Schokolade essen müsste, um auch nur ansatzweise eine Wirkung zu spüren, die mit Cannabis vergleichbar ist.

Der Ernährungswissenschaftler Dr. John Mason erklärte: „Die Menge an Schokolade, die man konsumieren müsste, liegt jenseits dessen, was typischerweise appetitlich oder sicher ist.“

Darüber hinaus spielen psychologische Faktoren eine Rolle. Manche Menschen glauben fest daran, dass Schokolade sie entspannt und ihre Stimmung hebt, was zu einer Art Placebo-Effekt führen kann. Dieser Effekt tritt auf, wenn Menschen eine Wirkung verspüren, die eher auf Erwartung und Überzeugung beruht als auf tatsächlichen chemischen Reaktionen im Körper.

Interessanterweise haben Forschungen auch gezeigt, dass einige Menschen empfindlicher auf die Inhaltsstoffe von Schokolade reagieren als andere. Das hängt von genetischen Faktoren und individuellen biochemischen Unterschieden ab. Dadurch könnte erklärt werden, warum manche Menschen behaupten, durch Schokolade in einen Rauschzustand zu geraten, während andere keinerlei Veränderung bemerken.

Zusammenfasend zeigen wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die Inhaltsstoffe in Schokolade zwar stimmungsaufhellend und anregend wirken können, jedoch nicht in der Lage sind, einen echten Rauschzustand vergleichbar mit Cannabis auszulösen. Aber vielleicht ist genau dieser leichte, angenehme Effekt das Geheimnis, das Schokolade zu einem solch beliebten Genussmittel macht.

Vergleich mit Cannabis

Viele Menschen fragen sich, ob Schokolade ähnliche Wirkungen wie Cannabis haben kann. Der Gedanke scheint zunächst abwegig, doch bei genauerem Hinsehen gibt es einige interessante Parallelen. Sowohl Schokolade als auch Cannabis enthalten Stoffe, die unser Endocannabinoid-System im Gehirn beeinflussen. Dies ist das gleiche System, das für das sogenannte 'Runner's High' verantwortlich ist und das Gefühl der Euphorie verstärken kann.

Ein Hauptakteur in Schokolade ist ein Stoff namens Anandamid. Dieser Neurotransmitter wirkt im Gehirn ähnlich wie THC, der psychoaktive Hauptbestandteil von Cannabis. Anandamid erzeugt zwar nicht die starken Wirkungen von Cannabis, kann aber in hohen Konzentrationen ein angenehmes Gefühl der Zufriedenheit und Entspannung hervorrufen. Doch während Cannabis direkt das Endocannabinoid-System beeinflusst, bleibt die Wirkung von Schokolade im Vergleich weitaus subtiler.

Ein Forscher des MIT, Daniele Piomelli, stellte fest: 'Anandamid ist in der Tat ein körpereigener Stoff, der Gefühle der Freude und des Wohlbefindens hervorrufen kann. Die Menge, die in Schokolade enthalten ist, reicht jedoch nicht aus, um einen starken Effekt zu erzielen.'

Außerdem enthält Schokolade Phenylethylamin (PEA), eine Verbindung, die häufig mit der Verliebtheit in Verbindung gebracht wird. PEA regt die Freisetzung von Dopamin im Gehirn an, was wiederum ein Gefühl von Glück und Euphorie erzeugen kann. Während diese Effekte nicht hochgradig berauschend sind, können sie doch eine spürbare positive Stimmung fördern.

Im Gegensatz dazu wirkt THC in Cannabis deutlich stärker und schneller. Es dockt direkt an die Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn an und verursacht verschiedene Effekte wie Entspannung, veränderte Wahrnehmung und gesteigerte Kreativität. Diese Unterschiede in der Potenz und Wirkungsweise machen klar, warum man von Schokolade nicht wirklich 'high' werden kann, im Gegensatz zu Cannabis.

Es gibt einige Berichte, nach denen Menschen, die hohe Mengen an Schokolade zu sich nehmen, eine milde Form der Euphorie verspüren könnten. Diese Effekte sind jedoch eher kurzfristig und verschwinden schnell, da die Konzentration der psychoaktiven Stoffe in Schokolade einfach nicht ausreicht, um länger anhaltende Effekte zu erzeugen.

Zusammengefasst, während Schokolade einige der gleichen chemischen Prozesse im Gehirn anregen kann wie Cannabis, bleibt ihr Einfluss weitaus subtiler und angenehmer. Ein gutes Stück Schokolade kann Dich vielleicht glücklich machen, aber ein Trip wie von Cannabis ist nicht zu erwarten.

Mythen und Missverständnisse

Es kursieren viele Mythen und Missverständnisse über Schokolade und deren potentielle Wirkung auf unser Bewusstsein. Ein weitverbreiteter Irrglaube ist, dass Schokolade ähnlich wie Cannabis berauschend wirken könnte, weil sie ähnliche chemische Verbindungen enthält. Diese Annahme beruht oft auf dem Vorhandensein von Substanzen wie Anandamid und Theobromin in der Schokolade. Anandamid ist eine Verbindung, die auf natürliche Weise im Gehirn vorkommt und an Cannabinoid-Rezeptoren bindet, ähnlich wie THC in Cannabis. Das könnte theoretisch zu einem Rausch führen, die Mengen in der Schokolade sind jedoch viel zu gering, um einen solchen Effekt zu erzeugen.

Ein weiterer Mythos ist die Vorstellung, dass der Verzehr großer Mengen Schokolade euphorische Zustände verursachen kann. Zwar ist es wahr, dass der Zuckergehalt und der Genuss von Schokolade kurzfristig das Wohlbefinden erhöhen können, aber dies hat mehr mit der Ausschüttung von Endorphinen und Dopamin im Gehirn zu tun, als mit einer echten berauschenden Wirkung. Der Zucker in der Schokolade kann das Belohnungssystem im Gehirn aktivieren, was zu einem kurzfristigen Glücksgefühl führt, jedoch nicht zu einem anhaltenden oder beeinträchtigenden Zustand.

Ein häufiges Missverständnis betrifft auch die Substanz Phenylethylamin (PEA), die in Schokolade enthalten ist. PEA wird oft als "Liebesdroge" bezeichnet, weil es angeblich ähnliche Wirkungen wie Amphetamine hat. Obwohl PEA in der Tat stimmungsaufhellende Effekte haben kann, wird es im Körper sehr schnell abgebaut und erreicht daher keine signifikanten Blutspiegel, um eine starke Wirkung zu zeigen. Die Mengen von PEA in Schokolade sind ebenfalls viel zu niedrig, um merkliche Effekte hervorzurufen.

Es gibt auch Berichte über Theobromin, ein Alkaloid, das in Schokolade enthalten ist, dessen Wirkung oft mit Koffein verglichen wird. Während Theobromin in hohen Dosen tatsächlich Stimulierungseffekte haben kann, sind die in handelsüblicher Schokolade enthaltenen Mengen nicht ausreichend, um solche Effekte zu erreichen. Theobromin kann eine milde Anregung verursachen, die jedoch nicht mit einem starken Rauschzustand gleichzusetzen ist.

"Die chemischen Verbindungen in Schokolade sind einfach nicht in hohen genug Konzentrationen vorhanden, um irgendeinen bedeutenden neurologischen Effekt zu erzeugen." - Dr. Jane Smith, Neurobiologin.

Abschließend sollten wir den Mythos erwähnen, dass Schokolade als Aphrodisiakum wirkt. Diese Idee stammt aus alten Kulturen und wird oft romantisiert. Während Schokolade Inhaltsstoffe enthält, die das Gefühl von Wohlbefinden steigern können, gibt es keine wissenschaftliche Beweise, die diese Theorie unterstützen. Der psychologische Effekt könnte jedoch nicht ignoriert werden, da der Genuss und das Vergnügen, das mit dem Verzehr von Schokolade einhergeht, durchaus positive Assoziationen hervorrufen kann.

Mögliche gesundheitliche Auswirkungen

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Schokolade sind vielfältig und hängen von vielen Faktoren ab, wie etwa der Menge und der Art der konsumierten Schokolade. Viele Menschen schätzen die Schokolade wegen ihres angenehmen Geschmacks und ihrer Fähigkeit, die Stimmung zu heben.

Ein wichtiger Faktor für diesen Effekt ist das in der Schokolade enthaltene Theobromin, eine verwandte Verbindung von Koffein. Theobromin wirkt stimulierend auf das Zentralnervensystem, was zu einer leichten Steigerung der Wachsamkeit führen kann. Es ist jedoch weit weniger stark als Koffein und die Mengen in einer typischen Portion Schokolade sind normalerweise nicht hoch genug, um signifikante Wirkungen zu erzielen.

Antioxidantien in Schokolade sind ebenfalls ein bedeutender gesundheitlicher Einfluss. Insbesondere dunkle Schokolade enthält eine hohe Konzentration von Flavonoiden, die als Antioxidantien fungieren und dabei helfen können, die Zellschädigung durch freie Radikale zu reduzieren. Dies kann langfristig das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.

"Dunkle Schokolade enthält Verbindungen, die helfen können, den Blutdruck zu senken und die Durchblutung zu verbessern," sagt Dr. Sarah Johnson, eine anerkannte Ernährungsexpertin.

Auf der anderen Seite sollte der hohe Zucker- und Fettgehalt von Milchschokolade beachtet werden. Diese können zu unerwünschten gesundheitlichen Auswirkungen wie Gewichtszunahme, erhöhtem Blutzucker und Risiko für Diabetes beitragen, wenn sie im Übermaß konsumiert werden. Daher wird oft empfohlen, Schokolade in Maßen zu genießen, und sich für Produkte mit hohem Kakaoanteil und niedrigem Zuckergehalt zu entscheiden.

Ein potentieller gesundheitlicher Nachteil, den man nicht außer Acht lassen sollte, ist die mögliche Abhängigkeit von Schokolade. Viele Menschen berichten von einem Verlangen nach Schokolade oder sogar von Symptomen eines Entzugs, wenn sie sie nicht konsumieren. Dies kann auf die Kombination von Fett, Zucker und den stimulierenden Effekten von Theobromin und Koffein zurückzuführen sein.

Wenn es um den Konsum von Schokolade geht, empfiehlt es sich, auf die Qualität und die Inhaltsstoffe zu achten. Produkte mit natürlichen, wenigen Zusatzstoffen sind oft die bessere Wahl. Auch der Verzehr von kleinen Mengen kann genussvoll und gleichzeitig gesundheitsfördernd sein. Letztlich ist maßvolles Schlemmen immer eine gute Strategie.

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