Vielleicht hast du CBD wegen seiner beruhigenden Wirkung ausprobiert - wegen Stress, Schlafproblemen oder Muskelverspannungen. Plötzlich stellst du fest: Dein Blutdruckmesser zeigt ungewöhnlich hohe Werte an. Jetzt fragst du dich: Can CBD cause high blood pressure? Ist das wirklich möglich? Die Antwort ist einfacher, als viele denken - und sie hat wenig mit Angst zu tun, aber viel mit Kontext.
Was passiert im Körper, wenn du CBD einnimmst?
CBD, oder Cannabidiol, ist ein natürlicher Wirkstoff aus der Hanfpflanze. Es wirkt nicht berauschend wie THC, sondern greift in das Endocannabinoïd-System ein - ein komplexes Netzwerk aus Rezeptoren, das für Stressregulation, Entzündungen, Schmerzwahrnehmung und auch Blutdruckkontrolle zuständig ist. Wenn du CBD einnimmst, interagiert es hauptsächlich mit den CB1- und CB2-Rezeptoren, besonders in Gehirn, Herz und Blutgefäßen.
Studien aus dem Jahr 2017, veröffentlicht im Journal of Clinical Investigation, zeigten: Bei gesunden Menschen senkte eine einzelne Dosis CBD den Ruheblutdruck um durchschnittlich 6 mmHg systolisch und 3 mmHg diastolisch. Das ist kein Zufall. CBD wirkt vasodilatierend - es erweitert die Blutgefäße. Das bedeutet: weniger Widerstand, weniger Druck. Es reduziert auch die Stressreaktion des Körpers, was den Blutdruck langfristig stabilisieren kann.
Warum denken manche, CBD erhöht den Blutdruck?
Du hast vielleicht von Fällen gehört, in denen Menschen nach der Einnahme von CBD plötzlich Schwindel, Herzrasen oder einen Anstieg des Blutdrucks erlebten. Das klingt widersprüchlich - und es ist es auch. Aber der Grund liegt nicht in CBD selbst, sondern in drei Dingen: Qualität, Dosierung und andere Inhaltsstoffe.
Erstens: Viele CBD-Produkte enthalten nicht nur CBD. Sie sind mit Terpenen, anderen Cannabinoiden oder sogar Spuren von THC angereichert. Ein Produkt mit 0,3 % THC - legal in Deutschland - kann bei empfindlichen Menschen kurzfristig die Herzfrequenz erhöhen. Das führt nicht zu chronischem Hochdruck, aber zu vorübergehenden Schwankungen, die als „CBD-Problem“ missverstanden werden.
Zweitens: Zu hohe Dosen. Wer 100 mg CBD auf einmal einnimmt, weil er „mehr Wirkung“ erwartet, riskiert eine Überlastung des Körpers. Bei hohen Dosen kann CBD die Leberenzyme beeinflussen, die auch für den Abbau von Blutdruckmedikamenten zuständig sind. Das kann zu unerwarteten Wechselwirkungen führen - besonders wenn du bereits Medikamente wie Betablocker oder ACE-Hemmer nimmst.
Drittens: Die Form. CBD-Öl, das unter die Zunge geträufelt wird, wirkt schneller als Kapseln oder Gummibärchen. Wenn du plötzlich Schwindel bekommst, nachdem du ein stark konzentriertes Öl genommen hast, ist das oft ein Anzeichen für eine zu schnelle Aufnahme - nicht für CBD als solches.
Was sagen Ärzte und Studien?
Die Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und andere medizinische Verbände halten CBD für potenziell blutdrucksenkend - nicht blutdrucksteigernd. Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2020, die 18 klinische Studien mit über 1.000 Teilnehmern auswertete, fand keinen Hinweis darauf, dass CBD den Blutdruck erhöht. Im Gegenteil: In 15 von 18 Studien wurde eine leichte, aber messbare Senkung beobachtet.
Ein Fallbericht aus der Klinik in München, veröffentlicht im European Journal of Internal Medicine, beschreibt einen Patienten mit schwerer Hypertonie, der nach der Einnahme von CBD seine Blutdruckmedikamente reduzierte - unter ärztlicher Aufsicht. Sein Blutdruck stabilisierte sich sogar besser als zuvor. Kein Fall von erhöhtem Blutdruck durch CBD wurde in diesen Studien dokumentiert.
Was aber mit „erhöhtem Blutdruck“ gemeint ist, wenn es auf Social Media oder in Foren heißt? Meistens ist es eine vorübergehende Reaktion - oft durch Angst, ungewohnte Wirkung oder eine schlechte Produktqualität. CBD wirkt nicht wie Koffein oder Nikotin. Es verursacht keine adrenerge Stimulation. Es löst keine Stresshormone aus. Es beruhigt sie.
Wann solltest du vorsichtig sein?
Es gibt drei Gruppen, bei denen CBD mit Vorsicht eingesetzt werden sollte - nicht weil es den Blutdruck erhöht, sondern weil es andere Risiken birgt:
- Personen mit niedrigem Blutdruck: Wenn du schon oft Schwindel, kalte Füße oder Müdigkeit hast, kann CBD diesen Zustand verstärken. Ein Blutdruck von 90/60 mmHg wird noch niedriger - das kann zu Ohnmachtsanfällen führen.
- Personen, die Blutdruckmedikamente einnehmen: CBD kann die Wirkung von Medikamenten wie Amlodipin, Losartan oder Metoprolol verstärken. Das ist kein direkter Effekt von CBD, sondern eine Wechselwirkung über die Leber. Dein Arzt sollte wissen, wenn du CBD nimmst - besonders wenn du schon Medikamente brauchst.
- Personen mit Herzrhythmusstörungen: Obwohl CBD nicht direkt Arrhythmien verursacht, kann es bei sehr hohen Dosen die Herzfrequenz kurzfristig beeinflussen. Wenn du einen Herzschrittmacher hast oder Vorhofflimmern, sprich mit deinem Kardiologen.
Wenn du gesund bist, keinen Medikamenten nimmst und ein qualitativ hochwertiges CBD-Produkt verwendest - dann ist das Risiko, dass CBD deinen Blutdruck erhöht, praktisch null.
Wie findest du ein sicheres CBD-Produkt?
Nicht alle CBD-Produkte sind gleich. In Deutschland ist CBD legal - solange es unter 0,2 % THC enthält und als „Nahrungsergänzung“ vermarktet wird. Aber das sagt nichts über die Qualität aus.
Prüfe immer:
- COA (Certificate of Analysis): Ein unabhängiges Labor hat das Produkt auf CBD-Gehalt, THC, Schwermetalle und Pestizide getestet. Die Daten sollten online einsehbar sein.
- Herstellertransparenz: Welche Hanfsorte wurde verwendet? Wo wurde sie angebaut? Wer hat das Öl hergestellt? Vertrauenswürdige Marken nennen das.
- Keine unnötigen Zusätze: Vermeide Produkte mit Zucker, künstlichen Aromen oder synthetischen Lösungsmitteln. Echte CBD-Öle haben oft nur zwei Zutaten: CBD-Extrakt und Trägeröl (z. B. Hanföl oder Olivenöl).
- Keine Heilversprechen: Wer behauptet, CBD „heilt“ Bluthochdruck, lügt. Es kann unterstützen - nicht ersetzen.
Ein Beispiel: Ein Produkt aus Frankreich, das in Frankfurt verkauft wird, hat 1.200 mg CBD pro Flasche, 0,01 % THC und ein öffentliches COA von einem deutschen Labor. Das ist seriös. Ein Produkt aus dem Discounter mit „CBD-Öl“ auf der Flasche, aber keiner Analyse - das ist ein Risiko.
Was tun, wenn du nach CBD Schwindel oder Herzrasen bekommst?
Wenn du nach der Einnahme von CBD plötzlich Herz pochen spürst, schwindelig wirst oder deine Blutdruckwerte steigen:
- Stoppe die Einnahme sofort. Nicht weil CBD schädlich ist, sondern weil du vielleicht eine zu hohe Dosis oder ein schlechtes Produkt hattest.
- Trinke Wasser und setz dich hin. Dein Körper braucht Zeit, um das CBD zu verarbeiten. Bewegung oder Stress verschlimmern das Gefühl.
- Prüfe das Produkt. Hat es ein COA? Wie viel THC enthält es? Hast du vorher Medikamente genommen?
- Notiere die Werte. Schreibe auf: Wann hast du CBD genommen? Wie viel? Welches Produkt? Was hast du vorher gegessen? Wie war dein Blutdruck davor? Das hilft dir und deinem Arzt.
- Sprich mit deinem Arzt. Nicht weil CBD gefährlich ist - sondern weil du wissen solltest, ob es mit deinem Körper passt.
Die meisten Menschen, die solche Reaktionen haben, haben einfach zu viel genommen - oder ein Produkt mit unerwartetem THC-Gehalt.
Wie beginnst du mit CBD, wenn du Blutdruckprobleme hast?
Wenn du Bluthochdruck hast und CBD ausprobieren willst, um Stress zu reduzieren:
- Starte mit 5-10 mg CBD pro Tag - das ist weniger als ein Tropfen bei den meisten Ölen.
- Nimm es abends ein, damit du die Wirkung beobachten kannst, ohne unter Druck zu stehen.
- Warte eine Woche, bevor du die Dosis erhöhst.
- Messe deinen Blutdruck morgens und abends - vor und nach der Einnahme.
- Halte ein Protokoll: Datum, Dosis, Blutdruck, Stimmung, Schlafqualität.
- Wenn du Medikamente nimmst: Sprich mit deinem Arzt, bevor du beginnst.
Es gibt keinen Grund, Angst vor CBD zu haben - wenn du es verantwortungsvoll einsetzt. Es ist kein Wundermittel. Aber es ist auch kein Blutdruckkiller. Es ist ein natürlicher Helfer - und wie jeder Helfer, braucht er Respekt, nicht Angst.
Was passiert, wenn du CBD mit Alkohol oder Koffein kombinierst?
Alkohol senkt den Blutdruck. Koffein hebt ihn kurzfristig an. CBD senkt ihn. Wenn du CBD mit einem starken Kaffee trinkst - und dann noch einen Wein dazu - dann ist es nicht CBD, das deinen Blutdruck hochtreibt. Es ist die Kombination. Dein Körper hat jetzt drei Einflüsse auf einmal: eine Stimulanz, ein Beruhigungsmittel und ein Gefäßerweiterungsmittel. Das kann zu unvorhersehbaren Schwankungen führen.
Vermeide Kombinationen. Wenn du CBD nimmst, halte dich an einfache Regeln: Kein Koffein direkt danach. Kein Alkohol in derselben Mahlzeit. Keine neuen Medikamente ohne Rücksprache.
Was ist mit CBD-Produkten in Lebensmitteln?
CBD-Gummibärchen, Schokolade, Smoothies - sie sind in Deutschland erlaubt, solange sie unter 0,2 % THC enthalten. Aber hier liegt das größte Risiko: Du weißt nicht, wie viel CBD wirklich drin ist.
Ein Test der Verbraucherzentrale Hessen aus 2024 ergab: Von 15 CBD-Produkten in Lebensmitteln hatten nur 4 die angegebene CBD-Menge. Die anderen enthielten zu wenig - oder zu viel. Ein Gummibärchen mit „10 mg CBD“ enthielt tatsächlich 28 mg. Ein anderer hatte 0,4 % THC - illegal und gefährlich für empfindliche Menschen.
Wenn du CBD in Lebensmitteln nimmst, sei besonders vorsichtig. Lies die Zutatenliste. Suche nach COA. Vermeide Produkte, die „CBD-Öl“ als Zutat nennen, aber keine Konzentration angeben.
Kann CBD den Blutdruck erhöhen?
Nein, CBD erhöht den Blutdruck nicht. Studien zeigen, dass es ihn eher senkt. Wenn jemand nach der Einnahme von CBD einen hohen Blutdruck hat, liegt das meist an anderen Faktoren: schlechter Produktqualität, zu hoher Dosis, Wechselwirkungen mit Medikamenten oder der Anwesenheit von THC. CBD selbst wirkt blutdrucksenkend.
Ist CBD sicher bei Bluthochdruck?
Ja, CBD ist in der Regel sicher bei Bluthochdruck - vorausgesetzt, du nimmst kein Medikament, das mit CBD interagiert. CBD kann die Wirkung von Blutdruckmedikamenten verstärken, was zu zu niedrigem Blutdruck führen kann. Sprich mit deinem Arzt, bevor du CBD einnimmst, wenn du bereits Medikamente gegen Bluthochdruck einnimmst.
Warum fühle ich mich nach CBD schwindelig?
Schwindel nach CBD ist oft ein Zeichen für einen plötzlichen Blutdruckabfall - besonders wenn du bereits niedrigen Blutdruck hast oder eine hohe Dosis nimmst. Es kann auch auf eine schlechte Produktqualität hindeuten, z. B. unerwartetes THC oder ungenaue Dosierung. Trinke Wasser, setz dich hin und überprüfe das Produkt. Wenn es weitergeht, höre auf und sprich mit einem Arzt.
Wie viel CBD ist zu viel für den Blutdruck?
Es gibt keine feste Grenze, aber Dosen über 100 mg pro Tag können bei empfindlichen Menschen zu unerwünschten Effekten führen - besonders wenn du Medikamente nimmst. Die meisten Menschen beginnen mit 5-20 mg pro Tag. Höhere Dosen sollten nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
Kann ich CBD mit meinen Blutdruckmedikamenten kombinieren?
Möglicherweise, aber nicht ohne Rücksprache mit deinem Arzt. CBD hemmt bestimmte Leberenzyme, die auch Medikamente wie Amlodipin, Losartan oder Metoprolol abbauen. Das kann zu einer Überdosierung der Medikamente führen - und damit zu zu niedrigem Blutdruck, Schwindel oder Herzrhythmusstörungen. Lass dich beraten, bevor du CBD einnimmst.
Was ist der nächste Schritt?
Wenn du CBD ausprobieren willst, weil du Stress hast, schlecht schläfst oder Muskelverspannungen hast - dann tu es. Aber tu es bewusst. Kaufe kein Produkt, das kein COA hat. Beginne mit wenig. Beobachte deinen Körper. Messe deinen Blutdruck. Schreibe auf, was passiert. Sprich mit deinem Arzt, wenn du Medikamente nimmst.
CBD ist kein Feind des Blutdrucks. Es ist ein ruhiger Helfer - und wie jeder Helfer, funktioniert er am besten, wenn du ihn richtig einsetzt.