CBD (Cannabidiol) ist ein nicht‑psychoaktiver Cannabinoid aus der Hanfpflanze, das vor allem für seine entspannende und entzündungshemmende Wirkung bekannt ist. Viele Nutzer fragen sich, ob man von CBD "high" werden kann - und wenn, wie man das sicher erkennt. Dieser Artikel erklärt die wichtigsten Anzeichen, messbare Parameter und praktische Tipps, damit du sofort beurteilen kannst, ob du gerade ein CBD‑High erlebst.
Was bedeutet „high“ bei CBD?
Im klassischen Sinne beschreibt ein "high" das euphorische, bewusstseinsverändernde Gefühl, das hauptsächlich durch THC (Tetrahydrocannabinol) ausgelöst wird. CBD hingegen bindet kaum an den CB1‑Rezeptor im Gehirn, der für die psychoaktiven Effekte verantwortlich ist. Stattdessen wirkt es hauptsächlich über den CB2‑Rezeptor, der im Immunsystem und peripheren Geweben vorkommt.
Ein "CBD‑high" ist daher nicht mit dem klassischen Rausch gleichzusetzen. Es handelt sich eher um ein leichtes Gefühl von Entspannung, Klarheit und reduziertem Stress - ein Zustand, den viele als "high" bezeichnen, weil er das allgemeine Wohlbefinden deutlich steigert.
Körperliche und mentale Anzeichen eines CBD‑Highs
- Leichtes Kribbeln oder Wärmegefühl, vor allem im Kopf‑ und Nackenbereich.
- Gefühl von mentaler Klarheit - Gedanken fließen schneller, aber nicht wirr.
- Reduzierte Angst und verbesserte Stimmung, ohne das Ausmaß, das THC erzeugt.
- Leichte Muskelentspannung, besonders nach sportlicher Belastung.
- Veränderte Schmerzschwelle - Schmerzen wirken weniger intensiv.
Diese Symptome sind subtil und können leicht mit normalen Entspannungsphasen verwechselt werden. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf messbare Indikatoren.
Messbare Indikatoren: Blut‑ und Speichelspiegel
Der sicherste Weg, ein CBD‑High zu bestätigen, ist die Bestimmung des Blutspiegels. Nach einer standardisierten Dosis von 30mg CBD liegt die maximale Plasmakonzentration (Cmax) etwa 2h nach Einnahme bei 5‑10ng/ml, abhängig von Bioverfügbarkeit und Konsumform.
Für den Hausgebrauch können Speichel‑ und Urin‑Tests eingesetzt werden. Moderne Schnelltests zeigen CBD‑Spiegel ab 2ng/ml an. Wichtig: Diese Tests unterscheiden nicht zwischen CBD und THC, weshalb ein zusätzlicher THC‑Screening nötig ist, wenn ein THC‑Anteil ausgeschlossen werden soll.
Wie die Konsumform den Effekt beeinflusst
Form | Onset (Minuten) | Dauer (Stunden) | Bioverfügbarkeit | Typische Dosis (mg) |
---|---|---|---|---|
CBD‑Öl | 30‑60 | 4‑6 | ≈15% | 20‑40 |
CBD‑Vape | 5‑15 | 1‑2 | ≈35% | 5‑15 |
CBD‑Edibles | \n60‑120 | 6‑8 | ≈6‑10% | 25‑50 |
Der schnelle Onset von Vapes führt häufig zu einem stärker wahrnehmbaren High‑Gefühl, weil der Blutspiegel schneller ansteigt. Edibles bauen den CBD‑Spiegel langsam auf, wodurch das High länger, aber milder erscheint. Öle liegen dazwischen und sind die praktischste Form für eine gleichmäßige Wirkung.

Die Rolle der Cannabinoid‑Rezeptoren
Wie bereits erwähnt, agiert CBD primär über den CB2‑Rezeptor. Eine schwache Aktivierung von CB1 kann jedoch indirekt durch das sogenannte Entourage‑Effekt stattfinden, bei dem Terpene und andere Cannabinoide die Aufnahme von CBD im Körper verbessern.
Personen mit einer höheren CB2‑Expression (z.B. Menschen mit chronischen Entzündungen) berichten oft intensivere beruhigende Effekte, die leicht als "high" beschrieben werden. Es gibt jedoch keine definitive Schwelle, ab der CBD als psychoaktiv gilt - das hängt vom individuellen Endocannabinoid‑System ab.
Persönliche Faktoren, die das Empfinden beeinflussen
- Körpergewicht: Leichtere Personen erreichen schneller höhere Plasmakonzentrationen.
- Stoffwechselrate: Menschen mit schneller Leberfunktion (z.B. viele Kaffeetrinker) bauen CBD schneller ab.
- Toleranz: Regelmäßige CBD‑Nutzer benötigen höhere Dosen, um das gleiche High‑Gefühl zu spüren.
- Ernährungszustand: Fettige Mahlzeiten erhöhen die Bioverfügbarkeit von ölbasierenden Formen.
Wenn du diese Parameter kennst, kannst du deine Dosis besser anpassen und das gewünschte Entspannungslevel gezielt erreichen.
Praktische Tipps zur Selbsteinschätzung
- Notiere die Art und Menge der eingenommenen CBD‑Form (z.B. 25mg Vape).
- Beobachte innerhalb der ersten 30 Minuten die körperlichen Anzeichen (Kribbeln, Wärme).
- Nach 1‑2 Stunden prüfe deine mentale Klarheit - ein leichtes „Glühen“ im Kopf wirkt typischerweise bei einem CBD‑High.
- Falls möglich, führe einen Schnelltest (Speichel) durch, um den CBD‑Spiegel zu bestätigen.
- Vergleiche das Empfinden mit früheren Sitzungen, um deine persönliche Toleranzgrenze zu bestimmen.
Durch diese strukturierte Vorgehensweise erkennst du innerhalb von Minuten, ob du dich in einem CBD‑High befindest und kannst gegebenenfalls die Dosis anpassen.
Verwandte Konzepte und weiterführende Themen
Wenn du mehr über die Zusammenhänge erfahren willst, empfehle ich einen Blick auf folgende Themen:
- Terpene - Aromastoffe, die den Entourage‑Effekt verstärken.
- Full‑Spectrum‑CBD - Produkte, die neben CBD auch andere Cannabinoide enthalten und damit das High‑Erlebnis intensivieren können.
- Broad‑Spectrum‑CBD - THC‑freie Varianten mit ähnlichem Entourage‑Effekt.
- Pharmakokinetik von CBD - Wie Aufnahme, Verteilung und Abbau im Körper ablaufen.
- Legalität von CBD in Deutschland - Aktuelle Schwellenwerte für THC‑Gehalt.
Durch das Verständnis dieser Themen kannst du deine CBD‑Erfahrung noch gezielter steuern und mögliche Nebenwirkungen minimieren.

Häufig gestellte Fragen
Kann man von reinem CBD wirklich high werden?
Reines CBD erzeugt keinen klassischen Rausch wie THC. Viele Menschen beschreiben jedoch ein leichtes Gefühl von Entspannung, mentaler Klarheit und reduzierter Anspannung - ein Zustand, den oft als "CBD‑high" bezeichnet wird.
Wie schnell zeigt sich das CBD‑High nach Einnahme?
Bei einem Vape kann das High schon nach 5‑15 Minuten spürbar sein. Öl wirkt nach 30‑60 Minuten, Edibles erst nach 60‑120 Minuten.
Welche körperlichen Anzeichen deuten eindeutig auf ein CBD‑High hin?
Typisch sind ein leichtes Kribbeln, ein warmes Gefühl im Nacken, gesteigerte Muskelentspannung und das Gefühl, klarer denken zu können - alles ohne die Halluzinationen oder das „Um-die-Ecke‑schweben“ von THC.
Wie kann ich meinen Blut‑CBD‑Spiegel zu Hause testen?
Einige Unternehmen bieten Salivatest‑Kits an, die CBD‑Konzentrationen ab 2ng/ml nachweisen. Für exakte Werte ist ein Labortest (Blutprobe) nötig, der jedoch kostenintensiver ist.
Beeinflusst die Kombination mit Terpenen mein CBD‑High?
Ja. Terpene wie Myrcen oder Limonen können die Durchlässigkeit der Blut‑‑‑‑‑‑Hirn‑Barriere erhöhen und so das Empfinden von Entspannung verstärken - das ist Teil des Entourage‑Effekts.