Cannabispflanzen Ernährung: Nährstoffe, pH und Gießtipps
Zu viel Dünger schadet öfter als zu wenig. Wenn deine Pflanze schlapp aussieht oder braune Blattspitzen hat, ist nicht immer ein neues Präparat die Lösung. Die richtige Ernährung heißt: passende Nährstoffe zur richtigen Zeit und einen kontrollierten pH-Wert.
Cannabispflanzen brauchen vor allem die drei Hauptnährstoffe: Stickstoff (N) für Blattwachstum, Phosphor (P) für Wurzel- und Blütenbildung und Kalium (K) für Stoffwechsel und Stressresistenz. Dazu kommen Mikronährstoffe wie Eisen, Magnesium und Calcium. Fehlende Mikronährstoffe zeigen sich schnell an Blattveränderungen – gelbe oder fleckige Blätter sind frühe Warnsignale.
Vegetative Phase vs. Blütephase
In der Wachstumsphase will die Pflanze mehr Stickstoff, damit Blätter und Triebe kräftig werden. Sobald die Blüte startet, brauchst du mehr Phosphor und Kalium, damit Buds sauber ausreifen. Viele Dünger bieten deshalb Mischungen für "Grow" und "Bloom" an. Gib nicht automatisch volle Dosis – starte mit 25–50% der Herstellerangabe und steigere, wenn die Pflanzen robust wirken.
pH, Wasser & Nährstoffaufnahme
pH ist das A und O: Im Boden funktioniert Cannabis meist gut bei 6,0–7,0; in Hydroponik-Systemen bei 5,5–6,5. Liegt der pH daneben, können Nährstoffe blockiert werden, obwohl sie vorhanden sind. Kontrolliere regelmäßig mit einem pH-Messgerät und korrigiere mit pH-Up oder pH-Down.
Gieße nicht nach Zeitplan, sondern nach Substrat: Fingerprobe oder Gewichtstest helfen. Zu häufiges Gießen führt zu Wurzelstress und Nährstoffmangel; zu seltenes zu Trockenstress. Bei Düngergabe gilt: weniger ist oft besser. Benutze ppm/EC-Messgerät, wenn du eines hast, und halte die Leitfähigkeit moderat.
Bei Nährstoffmangel: erkenne zuerst das Muster (z. B. gelbe ältere Blätter = Stickstoffmangel; gelbe Blattzwischenadern = Eisenmangel). Korrigiere gezielt mit geeigneten Düngern oder chelatierten Mikronährstoffen. Foliar-Sprays helfen bei akuten Mikronährstoffproblemen, ersetzen aber keine langfristige Bodenpflege.
Organisch vs. mineralisch: Organische Dünger verbessern die Bodenstruktur und schaffen langfristig stabile Nährstoffversorgung. Mineralische Dünger wirken schneller und sind leichter dosierbar. Kombiniere bei Bedarf beides – aber achte auf Überdüngung.
Letzte Tipps: Spüle den Wurzelraum zwei Wochen vor Ernte mit klarem Wasser, um Restsalze zu entfernen. Halte einen Düngeplan, notiere Änderungen und beobachte täglich. Kleine, gezielte Maßnahmen bringen meist mehr als hektisches Probieren.
Wenn du magst, kannst du unten weiterführende Artikel zur Dosierung, Düngesorten und häufigen Düngungsfehlern lesen – oder mir kurz sagen, welche Symptome deine Pflanzen zeigen. Dann gebe ich gezielte Tipps.