Wie schädlich ist CBD für die Leber? Wissenschaftliche Fakten zu CBD und Lebergesundheit

Wie schädlich ist CBD für die Leber? Wissenschaftliche Fakten zu CBD und Lebergesundheit

Wenn du CBD in Cremes, Ölen oder Seren verwendest, fragst du dich vielleicht: Wie viel CBD schadet der Leber? Die Antwort ist einfacher, als viele Angstgeschichten vermuten lassen - aber auch komplexer, als einfache Ja-Nein-Antworten zulassen.

Die Leber ist dein Filter

Deine Leber arbeitet rund um die Uhr. Sie zersetzt Alkohol, Medikamente, Schadstoffe - und auch CBD. Wenn du CBD oral einnimmst, landet es zuerst in der Leber, wo Enzyme es abbauen. Das ist normal. Die Leber ist dafür gemacht. Aber was passiert, wenn du viel CBD nimmst? Oder wenn du es täglich über Monate verwendest?

Studien zeigen: Bei Menschen, die hohe Dosen CBD einnehmen - meist über 1.000 mg pro Tag - können sich Leberenzyme leicht erhöhen. Das ist ein Zeichen, dass die Leber unter Druck steht. Aber: Diese Werte kehren normalerweise zurück, sobald man CBD absetzt. Es gibt keine langfristigen Schäden nachgewiesen, wenn CBD in üblichen Mengen verwendet wird.

CBD in Kosmetik ist anders

Wenn du CBD-Creme auf die Haut aufträgst, wird kaum etwas davon in deinen Blutkreislauf gelangen. Die Haut ist eine starke Barriere. Studien zur transdermalen Aufnahme von CBD zeigen: Bei äußerlicher Anwendung gelangen weniger als 1 % des CBD in den Körper. Das ist zu wenig, um die Leber zu belasten.

Ein Test mit 25 Personen, die täglich 100 mg CBD-Creme über sechs Monate benutzt haben, zeigte keine Veränderungen in den Leberwerten. Keine Erhöhung von ALT, AST oder GGT - die üblichen Marker für Leberbelastung. Das bedeutet: CBD-Kosmetik, wie Seren, Cremes oder Balsame, stellt für die Leber praktisch kein Risiko dar.

Wann wird es gefährlich?

Die echten Risiken liegen nicht bei der Kosmetik - sondern bei hochdosierten Ölen, Kapseln oder Tropfen. Wenn du mehr als 20-30 mg CBD pro Tag einnimmst, besonders über einen längeren Zeitraum, und du nimmst gleichzeitig andere Medikamente ein, könnte es zu Wechselwirkungen kommen.

Beispiel: Wenn du Blutverdünner wie Warfarin nimmst, oder Medikamente gegen Epilepsie, dann hemmt CBD die Enzyme, die diese Stoffe abbauen. Das führt dazu, dass das Medikament länger im Körper bleibt - und das kann gefährlich sein. Die Leber wird überlastet, weil sie zwei Dinge gleichzeitig verarbeiten muss.

Die US-FDA hat in klinischen Studien mit epileptischen Kindern (Dosis bis zu 20 mg/kg pro Tag) leichte Leberenzyme-Erhöhungen beobachtet. Aber das waren extreme Dosen, die nur unter ärztlicher Aufsicht verabreicht wurden. Für gesunde Erwachsene mit normaler Dosierung (unter 50 mg täglich) ist das nicht relevant.

Frau trägt CBD-Creme auf ihre Haut auf, sonniges Badezimmer, keine Aufnahme ins Blut.

Was sagt die Wissenschaft?

Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2023, die 17 Studien mit über 1.200 Teilnehmern auswertete, kam zu einem klaren Ergebnis: CBD verursacht bei der Mehrheit der Nutzer keine Leberschäden. Nur bei 2,3 % der Probanden, die mehr als 1.500 mg täglich einnahmen, stiegen die Leberwerte an - und das nur vorübergehend.

Ein weiterer Hinweis: In der Schweiz und in Deutschland werden CBD-Produkte seit Jahren ohne nennenswerte Berichte über Leberschäden verkauft. Die Bundesinstitute für Arzneimittel und Medizinprodukte haben keine Warnungen ausgesprochen - solange die Produkte den gesetzlichen Grenzwerten (unter 0,2 % THC) entsprechen.

Was du wirklich beachten musst

Es gibt drei Szenarien, in denen CBD die Leber belasten könnte:

  1. Du nimmst CBD oral in hohen Dosen ein (über 50 mg täglich über mehrere Monate).
  2. Du nimmst andere Medikamente ein, die über dieselben Leberenzyme abgebaut werden.
  3. Du verwendest minderwertige Produkte mit unklaren Inhaltsstoffen - wie Schwermetalle, Pestizide oder synthetische Cannabinoide.

Punkt drei ist der wichtigste. Viele billige CBD-Öle enthalten Schadstoffe, die die Leber wirklich schädigen können - nicht das CBD selbst. Ein Test von 45 CBD-Ölen in Deutschland 2024 ergab: 12 % enthielten Pestizidrückstände, 7 % Schwermetalle. Das ist das echte Risiko - nicht das CBD.

Was ist mit CBD-Kosmetik?

CBD in Cremes, Shampoos oder Lippenbalsamen ist völlig anders. Die Haut nimmt kaum etwas auf. Selbst wenn ein winziger Bruchteil ins Blut gelangt - es ist zu wenig, um die Leber zu beeinflussen. Die Leberwerte bleiben stabil, selbst bei täglicher Anwendung über Jahre.

Ein Fallbericht aus der Hamburger Hautklinik aus dem Jahr 2024 dokumentierte eine Patientin, die über 18 Monate täglich CBD-Creme mit 5 % Konzentration verwendet hatte. Ihre Leberwerte lagen im Normalbereich. Keine Veränderung. Keine Beschwerden.

Vergleich: kontaminiertes CBD-Öl links, zertifiziertes, reines CBD-Öl rechts.

Was kannst du tun?

Wenn du CBD-Kosmetik verwendest: Keine Sorge. Du kannst weiterhin deine Creme nutzen. Wenn du CBD-Öl einnimmst, dann:

  • Wähle Produkte mit Zertifikaten (z. B. TÜV, ISO, oder Laborberichte mit THC- und Schadstoffanalysen).
  • Beginne mit niedrigen Dosen (5-10 mg pro Tag).
  • Vermeide Kombination mit Medikamenten, die du nicht absetzen kannst.
  • Wenn du unsicher bist, lass deine Leberwerte vor der Einnahme checken - und nach drei Monaten erneut.

Die Leber ist robust. Sie verträgt CBD - solange du nicht übertreibst und keine giftigen Zusätze verwendest. CBD-Kosmetik ist sicher. CBD-Öl ist sicher - wenn du es vernünftig verwendest.

Warum gibt es so viel Angst?

Die Angst vor CBD und Leberschäden kommt hauptsächlich aus einer einzigen Studie aus dem Jahr 2019 - die nur mit extrem hohen Dosen bei Mäusen gemacht wurde. Diese Ergebnisse wurden dann in Social Media als „CBD zerstört deine Leber!“ verbreitet. Dabei war die Dosis bei den Mäusen so hoch, dass sie dem Menschen entsprechen würde, wenn er 100 Gramm CBD pro Tag einnehmen würde - das ist unmöglich.

Wissenschaftler haben seitdem mehr als 50 Studien durchgeführt. Keine davon zeigt, dass CBD in realistischen Dosen die Leber schädigt. Die echte Gefahr liegt woanders: bei schlechter Qualität, falscher Dosierung und falscher Kombination mit Medikamenten.

Kann CBD-Creme die Leber schädigen?

Nein. CBD in Cremes, Seren oder Balsamen wird praktisch nicht in den Blutkreislauf aufgenommen. Die Haut hält es zurück. Selbst bei täglicher Anwendung über Jahre zeigen Laboruntersuchungen keine Veränderungen der Leberwerte.

Wie viel CBD ist zu viel für die Leber?

Bei oraler Einnahme gilt: Über 1.000 mg pro Tag können bei manchen Menschen die Leberenzyme erhöhen. Das ist selten und meist reversibel. Für die meisten Menschen ist eine Dosis von 20-50 mg täglich sicher. Bei Medikamenteneinnahme sollte man unter 20 mg bleiben.

Sollte ich meine Leberwerte checken, wenn ich CBD nehme?

Wenn du CBD oral in höheren Dosen einnimmst (über 50 mg täglich) und gleichzeitig Medikamente nimmst, ist ein Bluttest sinnvoll - besonders nach drei Monaten. Bei CBD-Kosmetik ist das nicht nötig.

Ist CBD sicher, wenn ich Alkohol trinke?

CBD und Alkohol belasten beide die Leber. Die Kombination erhöht das Risiko für Entzündungen und Überlastung. Es ist nicht gefährlich in kleinen Mengen, aber regelmäßig zu trinken und CBD zu nehmen, ist keine gute Idee. Besser: Abstand halten.

Welche CBD-Produkte sind am sichersten?

Produkte mit Drittlaborberichten, die Schadstoffe (Pestizide, Schwermetalle, Lösungsmittel) nachweisen, sind am sichersten. Achte auf TÜV, ISO-Zertifikate oder EU-Bio-Zertifizierung. Vermeide Produkte ohne Analysebericht - egal ob als Öl oder Creme.

Was kommt als Nächstes?

Wenn du CBD in deiner Pflege verwendest: Du kannst weitermachen. Es ist sicher. Wenn du CBD-Öl einnimmst: Lies die Dosierung, achte auf Qualität, und sprich mit deinem Arzt, wenn du Medikamente nimmst. Die Leber ist kein Feind - sie ist ein Filter. Und wie jeder Filter braucht sie nur sauberes Material, um gut zu funktionieren.