Wenn du unter Angst leidest, hast du vielleicht schon von CBD gehört. Es ist kein Wundermittel, aber viele Menschen berichten, dass es ihnen hilft, ruhiger zu werden, ohne sich betrunken oder benommen zu fühlen. Die große Frage bleibt: Welcher CBD-Anteil ist wirklich effektiv? Es gibt keine einheitliche Antwort, denn es hängt von deinem Körper, deiner Erfahrung und der Art der Angst ab. Aber du kannst mit klaren Richtlinien loslegen.
Was CBD bei Angst wirklich tut
CBD, oder Cannabidiol, ist eine natürliche Verbindung aus der Hanfpflanze. Im Gegensatz zu THC wirkt es nicht psychoaktiv - du bleibst bei vollem Bewusstsein. Studien zeigen, dass CBD die Aktivität im Amygdala, dem Angstzentrum des Gehirns, reduzieren kann. Es beeinflusst auch die Serotoninrezeptoren, die für Stimmung und emotionale Regulation zuständig sind. Eine Studie aus dem Jahr 2019 mit 72 Erwachsenen zeigte, dass 79 % der Teilnehmer nach einem Monat CBD-Einnahme weniger Angst empfanden. Die Dosierung lag dabei zwischen 25 und 75 mg pro Tag.
Die häufigsten Irrtümer über CBD und Angst
Viele denken, dass mehr CBD automatisch besser ist. Das stimmt nicht. Ein hoher CBD-Anteil in einem Produkt bedeutet nicht automatisch höhere Wirkung. Es kommt auf die Menge an CBD pro Tagesdosis an, nicht nur auf den Prozentsatz im Fläschchen. Ein Öl mit 10 % CBD enthält 100 mg CBD pro Milliliter. Wenn du 2 Tropfen (0,1 ml) nimmst, bekommst du nur 10 mg CBD. Ein Öl mit 5 % CBD braucht einfach mehr Tropfen, um die gleiche Dosis zu liefern.
Ein weiterer Irrtum: CBD wirkt sofort. Tatsächlich braucht es oft mehrere Tage bis Wochen, bis du eine spürbare Wirkung merkst. Dein Körper muss sich an die Substanz gewöhnen. Wer nach einem Tag aufgibt, verpasst die echten Vorteile.
Wie du die richtige Dosierung findest
Die beste Strategie ist: langsam anfangen und langsam hochgehen. Beginne mit 5-10 mg CBD pro Tag. Nimm es morgens oder abends - je nachdem, wann deine Angst am stärksten ist. Nach einer Woche prüfst du: Fühlst du dich ruhiger? Bist du weniger angespannt? Hast du besser geschlafen? Wenn ja, bleib bei dieser Dosis. Wenn nicht, erhöhe sie um 5 mg pro Woche.
Die meisten Menschen mit leichten bis mittelschweren Angststörungen brauchen zwischen 25 und 50 mg CBD pro Tag. Bei starker, chronischer Angst können 75 mg oder mehr nötig sein - aber nur unter Beobachtung. Die meisten Studien zeigen, dass über 100 mg pro Tag nicht effektiver sind, sondern nur das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen.
Was ist mit CBD-Kristallen?
CBD-Kristalle sind reines, isoliertes CBD - oft über 99 % rein. Sie enthalten keine anderen Cannabinoide, Terpene oder Pflanzenstoffe. Das klingt gut, aber es ist nicht immer besser. Forschungen zeigen, dass CBD zusammen mit anderen Cannabinoiden und Terpenen (dem sogenannten Entourage-Effekt) effektiver wirkt. Ein Öl mit 20 % CBD, das Vollspektrum ist, kann besser helfen als 99 % reine Kristalle, weil die anderen Stoffe die Wirkung verstärken.
Wenn du CBD-Kristalle verwendest, musst du sie selbst in ein Trägeröl mischen. Das ist unpraktisch und schwer dosierbar. Für Anfänger ist ein flüssiges Vollspektrum-Öl viel einfacher und zuverlässiger.
Was du bei der Auswahl von CBD-Öl beachten solltest
- Prüfe den CBD-Gehalt pro Milliliter - nicht nur den Prozentsatz. Ein 30-ml-Fläschchen mit 1.500 mg CBD hat 50 mg/ml. Ein 10-ml-Fläschchen mit 500 mg CBD hat nur 50 mg/ml - aber du bekommst weniger Gesamtmenge.
- Wähle Vollspektrum oder Broad-Spectrum. Vollspektrum enthält Spuren von THC (unter 0,2 % in der EU), was die Wirkung verbessern kann. Broad-Spectrum hat kein THC, aber alle anderen wertvollen Stoffe.
- Suche nach einem Zertifikat (CoA) von einem unabhängigen Labor. Es zeigt, ob das Produkt wirklich das enthält, was auf der Flasche steht - und ob es Schadstoffe wie Schwermetalle oder Pestizide enthält.
- Vermeide Produkte mit künstlichen Aromen oder synthetischem CBD. Die wirken nicht gleich und können gesundheitlich riskant sein.
Wie du die Wirkung beobachtest
Halte ein kleines Tagebuch. Notiere jeden Tag:
- Wie viel CBD du genommen hast
- Wann du es genommen hast
- Wie stark deine Angst war (von 1-10)
- Ob du Nebenwirkungen hattest (Trockenheit im Mund, Müdigkeit, Kopfschmerzen)
Nach zwei Wochen siehst du ein klares Bild. Vielleicht merkst du, dass du morgens 20 mg brauchst, aber abends nur 10. Oder du merkst, dass du am Wochenende weniger brauchst, weil du weniger Stress hast. Das ist normal. CBD ist kein Medikament mit festem Schema - es passt sich dir an.
Wann du einen Arzt aufsuchen solltest
CBD ist in der Regel sicher, aber nicht für alle. Wenn du Medikamente nimmst - besonders Blutverdünner, Antidepressiva oder Epilepsie-Medikamente - kann CBD ihre Wirkung beeinflussen. Es hemmt bestimmte Leberenzyme, die Medikamente abbauen. Das kann zu gefährlichen Konzentrationen im Blut führen.
Wenn deine Angst so stark ist, dass du nicht mehr arbeiten, schlafen oder soziale Kontakte halten kannst, ist CBD kein Ersatz für Therapie oder Medikamente. Es kann eine gute Ergänzung sein, aber nicht die einzige Lösung. Sprich mit deinem Arzt, bevor du CBD mit anderen Behandlungen kombinierst.
Was funktioniert nicht
Wenn du CBD in Form von Gummibärchen, Kaffee oder Cremes nimmst, ist die Wirkung oft unzuverlässig. Die Dosierung ist ungenau, die Aufnahme über den Magen dauert länger und ist weniger effizient. Cremes wirken lokal - sie beeinflussen nicht dein Gehirn. Für Angst brauchst du CBD, das in den Blutkreislauf gelangt.
Auch CBD mit niedrigem Gehalt (unter 5 %) ist oft nur ein Marketingtrick. Du müsstest 10-20 Tropfen pro Tag nehmen, um überhaupt 10 mg zu bekommen - das ist ineffizient und teuer.
Die einfachste Start-Strategie
Wenn du neu bei CBD bist, nimm dir diese Schritte vor:
- Wähle ein Vollspektrum-Öl mit 1.000-1.500 mg CBD pro 30 ml (das sind 33-50 mg/ml).
- Beginne mit 1 Tropfen morgens (ca. 3-5 mg).
- Warte 7 Tage.
- Erhöhe auf 2 Tropfen morgens (6-10 mg).
- Wiederhole nach 7 Tagen: 3 Tropfen morgens (9-15 mg).
- Wenn du nach 3-4 Wochen keine Verbesserung spürst, probiere 2 Tropfen morgens und 2 abends (12-20 mg täglich).
- Maximal: 50 mg pro Tag - mehr brauchst du meist nicht.
Das ist kein Schema, das für alle passt - aber es ist ein sicherer Weg, um herauszufinden, was für dich funktioniert. Die meisten Menschen finden ihre optimale Dosis zwischen 20 und 40 mg pro Tag. Und sie tun es ohne Rezept, ohne Reizbarkeit, ohne Abhängigkeit.
Was du jetzt tun kannst
Die beste Zeit, um mit CBD anzufangen, ist heute. Aber nicht mit einem billigen Produkt aus dem Supermarkt. Suche nach einem vertrauenswürdigen Hersteller mit transparenter Labortestung. Lies die Rezensionen von Menschen, die tatsächlich Angst hatten - nicht von Influencern, die nur verkaufen wollen.
CBD ist kein Wunder. Aber für viele ist es der erste Schritt zurück zu mehr Ruhe. Du musst nicht alles auf einmal wissen. Du musst nur anfangen - vorsichtig, bewusst und mit Geduld.
Ist CBD legal bei Angst in Deutschland?
Ja, CBD ist in Deutschland legal, solange es weniger als 0,2 % THC enthält und aus zugelassenem Hanf stammt. Du kannst es kaufen, ohne Rezept. Es ist jedoch kein zugelassenes Medikament - also keine Garantie auf Wirksamkeit. Du trägst die Verantwortung für deine Auswahl.
Wie lange dauert es, bis CBD bei Angst wirkt?
Wenn du es unter die Zunge tropfst, spürst du erste Effekte oft innerhalb von 20-40 Minuten. Aber die langfristige Wirkung - also weniger alltägliche Angst - braucht 1-4 Wochen. Dein Körper muss sich an die Substanz gewöhnen. Geduld ist entscheidend.
Kann CBD Angst verschlimmern?
Selten, aber möglich. Bei sehr hohen Dosen (über 100 mg) oder bei empfindlichen Menschen kann CBD kurzfristig Unruhe verursachen. Das liegt oft an schlechter Qualität oder Verunreinigungen. Beginne immer niedrig und verwende nur verifizierte Produkte.
Sollte ich CBD mit Alkohol kombinieren?
Nicht empfohlen. Alkohol verstärkt die beruhigende Wirkung von CBD - was zu übermäßiger Schläfrigkeit, Benommenheit oder Koordinationsstörungen führen kann. Besonders bei Angst ist es sinnvoll, den Alkoholkonsum zu reduzieren - nicht zu erhöhen.
Kann ich CBD mit Antidepressiva einnehmen?
Möglicherweise, aber nur mit Rücksprache mit deinem Arzt. CBD hemmt Enzyme in der Leber, die viele Antidepressiva abbauen. Das kann die Konzentration im Blut erhöhen und zu Nebenwirkungen führen. Dein Arzt kann die Dosierung anpassen oder überwachen.