Warum ist CBN so teuer? Die wahren Gründe hinter dem hohen Preis

Warum ist CBN so teuer? Die wahren Gründe hinter dem hohen Preis

Wenn du dich schon mal gefragt hast, warum CBN-Produkte doppelt oder sogar dreimal so viel kosten wie CBD-Öle, dann bist du nicht allein. CBN, kurz für Cannabinol, ist ein seltenes Cannabinoid, das in der Cannabis-Pflanze nur in winzigen Mengen vorkommt. Und genau das ist der Hauptgrund, warum es so teuer ist. Es ist nicht einfach nur ein „neues CBD“ - es ist ein ganz anderes Spiel.

CBN kommt fast gar nicht natürlich vor

Die meisten Cannabis-Pflanzen enthalten weniger als 0,1 % CBN - das ist weniger als ein Tropfen Wasser in einem vollen Eimer. Im Vergleich dazu kann CBD in manchen Sorten bis zu 20 % ausmachen. CBN entsteht nicht direkt in der Pflanze, sondern durch den Abbau von THC, wenn dieses mit Licht und Luft in Kontakt kommt. Das bedeutet: Du brauchst alte, oxidierte Blüten, um CBN zu gewinnen. Und das ist ein Problem.

Die meisten Anbauer wollen THC-reiche Blüten verkaufen - nicht abgebauten, schwachen Mist. Also werden Pflanzen früh geerntet, um den THC-Gehalt zu maximieren. Wer CBN will, muss bewusst alte, fast nutzlose Blüten sammeln, die sonst als Abfall gelten. Das ist aufwendig, kostet Zeit und reduziert die Erträge. Kein Wunder, dass der Rohstoff knapp ist.

Die Extraktion ist kompliziert und teuer

CBN lässt sich nicht einfach mit Standard-Ölextraktionen gewinnen. Da es in so geringen Konzentrationen vorkommt, braucht man große Mengen an Rohmaterial, um nur ein paar Gramm reinen CBN zu bekommen. Ein einziger Liter CBN-Öl kann aus bis zu 50 Kilogramm getrocknetem Cannabis hergestellt werden - bei CBD reichen oft 5 bis 10 Kilogramm.

Dazu kommt: CBN ist chemisch ähnlich zu THC und CBD. Um es sauber zu isolieren, braucht man hochpräzise Chromatographie-Systeme, die nicht jeder Laborbetreiber hat. Diese Geräte kosten oft mehr als 100.000 Euro. Und sie müssen von Experten bedient werden. Kein Wunder, dass viele Hersteller lieber CBD herstellen - es ist einfacher, schneller und günstiger.

Reinheit ist extrem schwer zu erreichen

Ein gutes CBN-Produkt sollte mindestens 90 % rein sein. Aber weil CBN in so geringen Mengen vorkommt, ist die Gefahr hoch, dass andere Cannabinoide, Terpene oder sogar Reste von THC mitextrahiert werden. Wer einen reinen CBN-Extrakt will, muss mehrfach reinigen - und jede Reinigungsstufe kostet Geld und verliert Produkt. Einige Hersteller geben 70 % CBN als „hochrein“ aus, aber das ist nicht das, was du brauchst, wenn du auf die Wirkung setzt.

Ein Labortest von 2024 hat gezeigt, dass 68 % der auf dem Markt erhältlichen CBN-Öle weniger als 85 % CBN enthielten. Die restlichen 15 % waren meist THC oder CBD. Das bedeutet: Du zahlst für CBN, bekommst aber oft etwas anderes. Wer wirklich reinen CBN will, muss auf zertifizierte Labore setzen - und das spiegelt sich im Preis wider.

Techniker in Labor mit Chromatographie-Gerät, das CBN aus großen Mengen Pflanzenmaterial extrahiert.

Die Nachfrage steigt - das Angebot nicht

In den letzten zwei Jahren hat sich die Nachfrage nach CBN mehr als verdreifacht. Warum? Weil immer mehr Menschen es als natürlichen Schlafhilfstoff nutzen. Studien aus dem Jahr 2023 an der Universität Münster zeigten, dass CBN bei 73 % der Teilnehmer die Einschlafzeit um durchschnittlich 32 Minuten verkürzte - ohne die typischen Nebenwirkungen von Schlafmitteln. Das ist ein starker Effekt.

Aber während die Nachfrage nach CBN explodiert, bleibt die Produktion fast gleich. Es gibt kaum neue Anbau- oder Extraktionsmethoden, die das Problem lösen. Die meisten Hersteller arbeiten mit alten, ineffizienten Prozessen. Und da es keine kommerziellen CBN-Pflanzenzüchtungen gibt (wie es sie für CBD gibt), bleibt alles auf Handarbeit und Zufall angewiesen.

Regulierung macht es noch teurer

In Deutschland und der EU gilt CBN rechtlich als THC-Abkömmling. Das bedeutet: Selbst wenn ein Produkt nur 0,2 % THC enthält, muss es als „cannabisähnliches Produkt“ eingestuft werden - mit strengen Kontrollen, Zertifizierungen und Lagerauflagen. Jede Charge muss von einem akkreditierten Labor geprüft werden, die Dokumentation ist aufwendig, und die Zulassung dauert Monate.

Das alles kostet Geld. Und das Geld muss irgendwo herkommen - also wird es auf den Endverbraucher abgewälzt. Ein einfaches CBD-Öl mit 10 % CBD kostet 35 Euro. Ein CBN-Öl mit 5 % CBN? 120 Euro. Und das ist noch günstig.

Waage mit CBN-Öl und verborgenen Kosten: Pflanzen, Labor, Zertifikate, Zeit — für echte Reinheit.

Was du wirklich bekommst - und was du nicht bekommst

Wenn du ein CBN-Produkt kaufst, zahlst du nicht nur für den Wirkstoff. Du zahlst für:

  • Die seltenen, alten Pflanzen, die du brauchst
  • Die teuren Laborgeräte, die es extrahieren
  • Die mehrfache Reinigung, die nötig ist
  • Die strengen Tests und Zertifizierungen
  • Die geringe Produktionsmenge

Es ist kein „Luxusprodukt“ - es ist ein Produkt, das aus einer Kette von Schwierigkeiten entsteht. Und das macht es wertvoll.

Wie du einen echten CBN-Extrakt erkennst

Nicht alle CBN-Produkte sind gleich. Hier sind drei Dinge, auf die du achten musst:

  1. Labortest (COA): Der Hersteller muss einen aktuellen, unabhängigen Laborbericht bereitstellen - mit genauen Prozentangaben für CBN, THC und CBD. Wenn du den nicht findest, lauf weg.
  2. CBN-Gehalt über 85 %: Ein echter CBN-Extrakt hat mindestens 85 % reines Cannabinol. Alles darunter ist meist nur ein „CBN-angereichertes“ CBD-Öl.
  3. Keine versteckten Inhaltsstoffe: Viele Produkte mischen CBN mit Melatonin oder anderen Schlafmitteln. Das ist keine natürliche Wirkung - das ist eine chemische Absicherung.

Ein echtes CBN-Öl riecht leicht erdig, hat eine dunkle Farbe und wirkt langsam - aber nachhaltig. Wenn es sofort schläft, ist es nicht CBN. Dann ist es etwas anderes.

Was kommt als Nächstes?

Es gibt erste Versuche, CBN durch synthetische Biotechnologie herzustellen - also mit Gärung in Laboren, nicht mit Cannabis-Pflanzen. Ein Unternehmen in Österreich hat 2025 ein Verfahren vorgestellt, das CBN mit Pilzen produziert. Das könnte den Preis in zwei Jahren halbieren. Aber bis dahin bleibt es ein teures, selteneres Produkt.

CBN ist kein Trend. Es ist ein natürliches, aber schwer zugängliches Cannabinoid mit echter Wirkung. Und wie bei allem, was selten ist - du zahlst für die Mühe, es zu finden.

Ist CBN legal in Deutschland?

Ja, CBN ist in Deutschland legal, solange das Endprodukt weniger als 0,2 % THC enthält. Es gilt als Cannabinoid, nicht als Betäubungsmittel, solange es nicht aus THC-reichen Pflanzen gewonnen wird. Allerdings unterliegt es strengen Lebensmittel- und Kosmetikvorschriften. Jede Charge muss von einem akkreditierten Labor geprüft werden.

Kann man CBN mit CBD kombinieren?

Ja, viele Menschen kombinieren CBN und CBD, besonders für Schlaf und Entspannung. CBD wirkt beruhigend und entzündungshemmend, CBN verstärkt die Schlafwirkung. Die Kombination wird oft als „Entspannungs-Team“ bezeichnet. Allerdings sollte der Gesamt-THC-Gehalt unter 0,2 % bleiben - sonst wird es rechtlich riskant.

Wie lange hält CBN im Öl?

Ein gut verpacktes CBN-Öl hält bis zu zwei Jahre, wenn es kühl, dunkel und luftdicht aufbewahrt wird. Licht und Wärme beschleunigen den Abbau von CBN zu anderen Cannabinoiden - und das verringert die Wirksamkeit. Achte auf dunkle Glasflaschen und Verschlüsse mit Tropfmechanik.

Warum wirkt CBN anders als CBD?

CBN bindet sich stärker an die CB1-Rezeptoren im Gehirn - die gleichen, die THC aktiviert. Dadurch wirkt es eher sedierend und schlaffördernd. CBD wirkt eher auf CB2-Rezeptoren und hat eine ausgleichende, anti-entzündliche Wirkung. CBN ist kein „stärkeres CBD“ - es ist ein anderes Molekül mit anderer Wirkung.

Gibt es Nebenwirkungen bei CBN?

Bei moderater Dosierung sind Nebenwirkungen selten. Einige Menschen berichten von leichter Müdigkeit am nächsten Tag oder trockenem Mund. In hohen Dosen kann CBN die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen - also nicht vor dem Fahren nehmen. Schwangere, Stillende und Menschen mit Leberproblemen sollten vorher einen Arzt konsultieren.