THCP‑Sorten: Welche Cannabissorten enthalten das starke Cannabinoid?

THCP‑Sorten: Welche Cannabissorten enthalten das starke Cannabinoid?

Das Interesse an THCP boomt seit seiner Entdeckung 2019: Das Cannabinoid ist bis zu 30‑mal stärker als Delta‑9‑THC und taucht plötzlich in Deutschland, Österreich und der Schweiz in neuen Produktlinien auf. Doch nicht jede Cannabissorte enthält dieses Potenzpaket. Der folgende Leitfaden erklärt, welche Sorten THCP‑reich sind, wie das Molekül entsteht und worauf du beim Kauf achten solltest.

Was ist THCP?

THCP ist ein natürlicher Cannabinoid, das erstmals von Forschern der Universität Chemnitz isoliert wurde. Chemisch handelt es sich um Tetrahydrocannabiphorol, ein homologes Derivat von Delta‑9‑THC mit einer längeren Alkylkette, was die Bindung an das CB1‑Rezeptor im Endocannabinoid‑System verstärkt. Die verstärkte Bindung erklärt die berichteten intensiven psychoaktiven Effekte bei Dosierungen, die bei herkömmlichem THC kaum spürbar wären.

Wie entsteht THCP in der Cannabispflanze?

THCP wird in den Trichomen gebildet - den harzgefüllten Drüsen an Blüten und kleinen Blättern. Der Syntheseweg ist ein Abkömmling des klassischen THC‑Pfads:

  1. Der Ausgangspunkt ist Cannabigerolsäure (CBGA).
  2. CBGA wird mit einem spezifischen Synthase‑Enzym zu Tetrahydrocannabiphorolsäure (THC‑PA) umgewandelt.
  3. Durch Decarboxylierung entsteht das aktive THCP.

Der Unterschied liegt im Enzym, das eine längere Alkylkette (C7 statt C5) an das Grundgerüst anhängt. Nicht alle Cannabissorten besitzen dieses Enzym in ausreichender Menge, weshalb THCP eher selten ist.

Welche Sorten sind für THCP bekannt?

Bislang haben Laborstudien aus den USA, Kanada und Europa nur einige wenige Genotypen mit nennenswerten THCP‑Konzentrationen identifiziert. Die folgenden Sorten wurden in unabhängigen Tests bestätigt:

THCP‑reiche Sorten und durchschnittliche Konzentrationen
Sortenname Typ THCP (mg/g) THC (mg/g) Besonderheiten
Gorilla Glue #53 Hybrid 0,8 15 Starkes, erdiges Aroma; häufig in HHC‑Produkten verarbeitet
Bruce Banner #3 Hybrid 0,6 22 Hohe THC‑Basis, häufig in Vape‑Karten
White Widow Indica‑dominant 0,4 18 Bekannt für entspannende Wirkung, gut für abendliche Nutzung
Girl Scout Cookies Hybrid 0,5 20 Fruchtig‑süß, beliebt in Esswaren

Die Werte beruhen auf durchschnittlichen Laboranalysen; die tatsächliche Konzentration kann je nach Anbau, Erntezeitpunkt und Extraktionsmethode stark schwanken.

Nahaufnahme eines mit Harz bedeckten Gorilla‑Glue‑Bud, glänzende Trichome und THCP‑Wert eingeblendet.

Worin unterscheidet sich THCP von THC und HHC‑P?

THC ist das am besten bekannte Cannabinoid, das für das typische „High“ verantwortlich ist. Im Vergleich dazu bindet THCP intensiver an das CB1‑Rezeptor, was die psychoaktive Potenz erhöht. HHC‑P ist ein synthetisch modifiziertes Hexahydrocannabinol‑Derivat, das ähnlich wie THC wirkt, aber eine etwas längere Wirkdauer aufweist. Während THC und HHC‑P hauptsächlich aus dem gewöhnlichen Cannabinoid‑Pfad stammen, ist THCP das Ergebnis einer seltenen enzymatischen Variante, die in wenigen Sorten vorkommt.

Wie erkennst du THCP in Produkten?

EU‑weit gilt für Cannabinoide, dass jede chemische Zusammensetzung im Labortest nachgewiesen werden muss. Achte beim Kauf von Blüten, Ölen oder Konzentraten auf folgende Angaben:

  • Ein vollständiger Analyse‑Report (COA) mit Auflistung aller Cannabinoide.
  • Angabe von THCP in mg/g oder Prozent.
  • Unabhängige Prüflabore, z. B. Eurofins, GW Pharma, oder BSL.

Falls ein Produkt nur „THC‑reich“ heißt, ohne weitere Angaben, kann das THCP enthalten sein - aber ohne COA bleibt das ein Risiko.

Gemütliche Wohnszene mit Vape‑Pen, COA‑Papier, Wasser und Symbolen für legale Nutzung.

Rechtliche Lage in Deutschland und Europa

Das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) listet THCP bislang nicht explizit als verbotenes Betäubungsmittel. Da jedoch die chemische Struktur zu Delta‑9‑THC stark verwandt ist, wird THCP in der Praxis häufig unter die gleiche Rechtslage gestellt: Verkauf an Erwachsene über 18 Jahren, keine Werbung an Minderjährige und keine medizinische Indikation ohne ärztliche Verschreibung.

Die EU‑Novellierung der Novel‑Food‑Verordnung aus 2024 sieht vor, dass neuartige Cannabinoide wie THCP bis zur Zulassung als Lebensmittel nicht in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden dürfen. Das bedeutet: In Deutschland sind THCP‑Blüten legal, solange sie nicht als Lebensmittel (z. B. Edibles) vermarktet werden.

Tipps für den sicheren Konsum von THCP‑reichen Sorten

Wegen der hohen Potenz empfiehlt sich ein moderates Vorgehen:

  1. Dosierung prüfen: Beginne mit 0,1 g getrockneter Blüten oder einem kleinen Zug aus einem Vape‑Pen.
  2. Wartezeit einhalten: THCP wirkt langsamer als THC, volle Wirkung kann bis zu 30 Minuten dauern.
  3. Umgebung wählen: Konsumiere in einer sicheren, ruhigen Umgebung, besonders wenn du noch nie THCP probiert hast.
  4. Hydration nicht vergessen: Wasser trinken reduziert mögliche Mundtrockenheit.
  5. Keine Kombination mit Alkohol: Die synergistische Wirkung kann zu unangenehmen Nebenwirkungen führen.

Wenn du Nebenwirkungen wie Angst, Herzrasen oder Übelkeit bemerkst, setze dich hin, atme tief und trinke etwas Wasser. In den meisten Fällen lassen die Symptome nach kurzer Zeit nach.

Ausblick: THCP in der Zukunft

Forscher arbeiten daran, THCP‑haltige Sorten gezielt zu züchten, um eine kontrollierbare Produktion zu ermöglichen. Gleichzeitig prüfen Regulierungsbehörden, ob THCP als eigenständiges Betäubungsmittel klassifiziert werden sollte. Für Konsumenten bedeutet das potenziell mehr Transparenz und ein größeres Angebot an Produkten, die exakt auf die gewünschte Potenz abgestimmt sind.

Welche Cannabissorten enthalten am meisten THCP?

Bisher zeigen Laboranalysen, dass Hybrid‑Sorten wie Gorilla Glue #53, Bruce Banner #3 sowie die klassische White Widow die höchsten durchschnittlichen THCP‑Werte (0,4‑0,8 mg/g) aufweisen.

Wie unterscheidet sich die Wirkung von THCP von THC?

THCP bindet stärker an das CB1‑Rezeptor, wodurch die psychoaktive Wirkung bereits bei deutlich geringeren Dosen einsetzt. Nutzer berichten von intensiverem „Body‑High“ und einer längeren Wirkdauer.

Ist THCP in Deutschland legal?

Derzeit ist THCP nicht explizit im BtMG gelistet und gilt damit als legal, solange es nicht als Lebensmittel vermarktet wird. Händler müssen jedoch die Altersgrenze von 18 Jahren einhalten.

Wie erkenne ich THCP in einem Produkt?

Suche nach einem Analyse‑Report (COA) mit einer separaten Zeile für THCP. Seriöse Labs wie Eurofins oder BSL listen alle gemessenen Cannabinoide inklusive Konzentration.

Gibt es Risiken beim Konsum von THCP‑reichen Sorten?

Durch die hohe Potenz können Angstzustände, Herzrasen oder Überstimulation auftreten, besonders bei zu hoher Dosis. Beginne immer mit kleinen Mengen und warte mindestens 30 Minuten, bevor du nachnimmst.