Beim Dabbing ist das Verdampfen hochkonzentrierter Cannabis‑Extrakte eine beliebte Methode, um die Wirkung schnell zu spüren. Doch genau weil die Substanz so stark ist, gibt es zahlreiche Stolperfallen, die die Erfahrung ruinieren oder sogar gefährlich werden lassen. Dieser Leitfaden zeigt dir, welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest, damit dein Dabbing sicher, sauber und genussvoll bleibt.
1. Das falsche Equipment wählen
Ein Dab‑Rig ist das Herzstück jeder Session. Viele Anfänger greifen zu billigem Glas oder Plastik, das bei hohen Temperaturen zerbricht oder Schadstoffe freisetzt. Investiere in ein trockenes, hitzebeständiges Rig aus Borosilikat‑Glas oder Keramik. Achte darauf, dass das Mundstück und das „Nail“ (Erhitzungs‑Element) aus Quarz, Titan oder Karbon bestehen - diese Materialien geben den Geschmack nicht zu‑ und vermeiden Metall‑ oder Silikat‑Partikel in der Dampfspur.
2. Die Temperatur zu hoch einstellen
Ein häufiger Fehler ist das Erhitzen des Nails auf über 300°C. Das verbrennt nicht nur die Terpene - die aromatischen Verbindungen, die für Geschmack und Entourage‑Effekt sorgen - sondern erzeugt schädliche Karzinogene wie Benzol. Ideal sind 180‑220°C für die meisten Konzentrate. Nutze ein digitales Thermometer oder ein ‚E‑Liquid‑Thermo‘‑Tool, um die Temperatur exakt zu treffen.
3. Zu viel auf einmal dabben
Konzentrierte Extrakte enthalten bis zu 80%THC. Ein kleiner Klecks (etwa 0,1‑0,2g) reicht für eine intensive Wirkung. Wer zu viel einnimmt, riskiert Angst, Paranoia oder Herzrasen. Beginne immer mit einer Mini‑Dosis und steigere nur, wenn du die Wirkung gut kennst.
4. Keine Sauberkeit im Rig
Reste von altem Konzentrat, Ölen und Wasser im Gerät dienen als Brutstätte für Bakterien und Pilze. Reinige das Rig nach jeder Session mit Isopropyl‑Alkohol und warmem Wasser. Vergiss nicht, das Nail regelmäßig zu „abschrecken“, also kurz zu erwärmen und dann abkühlen zu lassen, um Kaltfusion zu vermeiden.
5. Das Nail nicht richtig vorheizen
Ein zu kaltes Nail führt zu unvollständiger Verdampfung - das Ergebnis ist ein blauer Rauch, der die Lunge reizt. Warte, bis das Nail ein gleichmäßiges, leichtes Glühen zeigt, bevor du das Konzentrat aufträgst. Danach sofort inhalieren, sonst kühlt das Material zu schnell ab.

6. Ignorieren von CBD‑Anteil
Einige Konzentrate enthalten einen hohen CBD-Gehalt, was die psychoaktive Wirkung mildert. Wenn du ein reines „High“ willst, wähle ein Produkt mit einem niedrigen CBD‑/THC‑Verhältnis. Umgekehrt kann ein CBD‑reicher Extrakt helfen, Angstzustände zu reduzieren.
7. Fehlende Belüftung
Das Inhalieren von heißem Dampf in einem geschlossenen Raum erhöht das Risiko von Atemwegsreizungen. Stelle sicher, dass du in einem gut belüfteten Bereich dabsst - ein offenes Fenster oder ein kleiner Ventilator reicht aus.
8. Rechtliche Grauzonen betreten
In Deutschland ist das Bloßstellen von Cannabis‑Konzentraten ohne ärztliche Verordnung illegal. Informiere dich regelmäßig über die aktuelle Rechtslage in deinem Bundesland. Fehlkäufe können zu strafrechtlichen Konsequenzen führen.
9. Zu langes Inhalieren
Ein kurzer Zug (3‑5Sekunden) reicht völlig aus. Längeres Anhalten führt zu einer Überbelastung der Lungen und kann das Risiko von chronischer Bronchitis erhöhen.

10. Kein Plan für Notfälle
Falls du plötzlich Schwindel, Übelkeit oder Herzklopfen spürst, stoppe sofort das Dabbing, setze dich hin und atme tief durch. Trinke Wasser, beruhige dich und, wenn nötig, suche ärztliche Hilfe. Ein kleiner Notfall‑Plan verhindert Panik.
Checkliste: Was du beim Dabbing NICHT tun solltest
- Billiges Glas‑ oder Plastik‑Rig verwenden.
- Temperatur über 250°C einstellen.
- Mehr als 0,2g Konzentrat auf einmal dabben.
- Rig nicht nach jeder Session reinigen.
- Das Nail kalt benutzen.
- CBD‑Anteil ignorieren, wenn du ein spezifisches Erlebnis willst.
- In einem geschlossenen, schlecht belüfteten Raum dabsen.
- Illegale Konzentrate kaufen oder besitzen.
- Zug länger als 5Sekunden anhalten.
- Keinen Notfall‑Plan haben.
Vergleich: Do’s vs. Don’ts beim Dabbing
Do | Don’t |
---|---|
Hochwertiges Borosilikat‑Glas‑Rig wählen | Billiges Plastik‑Rig benutzen |
Temperatur 180‑220°C einstellen | Über 250°C erhitzen |
Kleine Dosis (0,1‑0,2g) starten | Große Menge auf einmal dabben |
Rig nach jedem Gebrauch reinigen | Rückstände ansammeln lassen |
Gut belüfteten Raum nutzen | In geschlossenen Räumen dabsen |
Rechtliche Vorgaben prüfen | Illegale Produkte besitzen |
FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Dabbing
Wie oft sollte ich mein Dab‑Rig reinigen?
Idealerweise nach jeder Session. Wenn du täglich dabsst, reicht ein kurzes Ausspülen mit warmem Wasser und ein Wisch mit Alkohol. Für tiefere Reinigung ein‑ bis zweimal pro Woche.
Ist Dabbing gesünder als das Rauchen von Blüten?
Da beim Dabbing kein Verbrennungs‑Rauch entsteht, entstehen weniger Karzinogene. Trotzdem kann das Inhalieren von heißem Dampf die Atemwege reizen. Qualität der Konzentrate und korrekte Temperatur sind entscheidend.
Welches Material für das Nail ist am besten?
Quarz liefert schnellere Aufheizzeiten und neutralen Geschmack. Titan ist sehr langlebig, aber kann bei zu hoher Hitze Metall‑Geschmack abgeben. Karbon kombiniert Langlebigkeit mit stabilem Geschmack.
Kann ich CBD‑Konzentrate ebenfalls dabben?
Ja, CBD‑Konzentrate können genauso wie THC‑Konzentrate gedampft werden. Sie erzeugen kein starkes „High“, eignen sich aber gut zum Entspannen und bei Schmerzen.
Wie erkenne ich, ob ein Konzentrat von schlechter Qualität ist?
Aussehen: trübe, klebrige Konsistenz oder sichtbare Verunreinigungen deuten auf Schadstoffe hin. Geruch: ein scharfer, chemischer Geruch kann auf Lösungsmittelrückstände schließen lassen. Zertifikate von unabhängigen Laboren geben Sicherheit.